Philosophie & Qualität

Rauch steigt auf

Und der Duft einer edlen Zigarre erfüllt den Raum – wie ein guter Gedanke

Thomas Mann, Sigmund Freud, Winston Churchill und viele andere großartige Persönlichkeiten hatten bei aller Unterschiedlichkeit eine gemeinsame Leidenschaft:

Sie alle wussten eine gute Zigarre zu schätzen und haben das Rauchen genussvoll zelebriert. Nur das Beste war ihnen gut genug. Und das Beste braucht viel Zeit, Liebe und Sorgfalt. Nur so kann eine Zigarre wie ein guter Wein zur Spitzenklasse heranreifen. Wir entwickeln Humidore, die diesen hohen Anforderungen gerecht werden.

Unsere Philosophie

Jahrelange Erfahrungen gepaart mit Expertenwissen rund um das Thema Holz.

Das Ergebnis

First Class Humidore von Gerber.

Ziel

Für jeden Kunden individuell den passenden Humidor anzufertigen.

Philosophie – Harmonie von innen und außen machen einen Gerber Humidor zu etwas Besonderem. Wir verbinden mit Zigarrenrauch nicht nur Genuss, sondern in gewisser Weise auch eine Lebenseinstellung mit dem Sinn für das Schöne – sich einfach mal Zeit nehmen und von den Sinnen leiten lassen.

Gerber Humidore werden seit jeher in unserer eigenen Manufaktur von Hand gefertigt.  Mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail entsteht ein Humidor, der auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden abgestimmt ist. Der wertvolle Zigarrenschatz kann über einen langen Zeitraum gelagert werden, ohne auszutrocknen. Die vielfältige Innenausstattung kann optimal an die Zigarrensammlung angepasst werden und trennt die unterschiedlichen Sorten und Aromen. Durch besondere Annehmlichkeiten, wie das handgearbeitete Serviceboard wird das Vorbereiten und Rauchen der Zigarre zu einem unvergleichlichen Genuss.

Qualität

Während des gesamten Herstellungsprozess wird der Qualität höhste Aufmerksamkeit geschenkt. Alle von uns verwendeten Materialen müssen den hohen Ansprüchen gerecht werden. Beginnend mit der Materialauswahl bis hin zur feuchteresistenten Beleuchtung – nichts wird dem Zufall überlassen. Während der Fertigung durchläuft die Humidore bereits zahlreiche Qualitätskontrollen. Vor der Fertigstellung wird die schlussendliche Qualitätsprüfung vom Chef persönlich abgenommen. Die hohe Sorgfalt stellt die Qualität sicher, sodass der Humidor seinem Besitzer jahrelang Freude bereiten kann.

Die Geschichte der Zigarre

Eine Zigarre war und ist immer etwas Besonderes. Sie steht für einen besonderen Moment der Ruhe, der Einkehr, der Muße und des Genusses oder für eine Feier und einen Sieg. Denke man nur an bekannte Zigarrenraucher wie Rudi Assauer, für den jeder Sieg der Schalker Knappen mit einer Zigarre gehrt wurde und jedes nicht erfolgreiche Spiel mit einer guten Zigarre weniger bitter schmeckte. Das Rauchen einer Zigarre wird zelebriert, dazu gehört wie bei einer traditionelle Teezeremonie, das persönliche Ritual, die wertschätzende Handhabung und auch die richtige Technik von der Lagerung bis zum Rauchverhalten, um die Zigarre richtig genießen zu können. Von alters her war die Zigarre nie für das Alltägliche bestimmt, auch zu Beginn der Entdeckung des Tabaks und den Ursprüngen der Zigarre war sie den Göttern und Stammeshäuptlingen in Südamerika vorbehalten.

Die Anfänge

Auch wenn die genauen Anfänge der Zigarre bis heute nicht zu eindeutig geklärt sind, herrscht Einigkeit darüber, dass der Nutzung des Tabaks und damit die Entstehung der Zigarre höchstwahrscheinlich irgendwo auf dem südamerikanischen Kontinent ihren Ursprung haben. Tabak wird aus den Laubblättern von bestimmten Arten der Gattung Nicotiana gewonnen. Der heutige botanische Gattungsname Nicotiana geht zurück auf ihren Namensgeber Jean Nicot, welcher den Tabak im Frankreich des 16. Jahrhunderts als Heilpflanze einführte. Da die meisten Nicotiana Arten in Südamerika heimisch sind und auch heute dort noch die besten Wachstumsbedingungen vorfinden, kann man davon ausgehen, dass die Verwendungsmöglichkeit des Tabakblattes auch dort entdeckt worden ist. Es kann nur darüber spekuliert werden, ob die Nutzbarkeit von Tabak ein Zufallsfund ist oder ob den südamerikanischen Indianern auf der Suche nach Heil- und Nutzpflanzen die Blätter der Pflanzen und deren Eigenschaften aufgefallen sind. Der Legende nach wurden die getrockneten Blätter schon vor tausenden von Jahren genutzt, um mit dem zum Himmel steigenden Rauch und den sich entfaltenden Gerüchen die Götter zu ehren und diese positiv zu stimmen. Es ist gut vorstellbar, dass auch damals schon die Blätter in Form einer Zigarre gedreht waren, um ein besseren Abbrennen zu ermöglichen. Der Rauch der ersten Zigarren war vermutlich den Häuptlingen und Priestern vorbehalten. Nur sie kamen in den Genuss, mit Hilfe des Zigarrenrauches mit übersinnlichen Mächten in Kontakt zu treten. Die aromatischen Rauchzeiten standen also auch damals schon für das Besondere und den einzigartigen Augenblick.

Das Wort Cigar

Der Ursprung des Wortes „Cigar“ stammt höchstwahrscheinlich aus der Sprache der alten Mayas. Die Mayas haben eine Zigarre eine „Ciq-Sigan“ genannt, davon leitete sich das spanische Wort für „Cigarro“ ab. Eine andere Version der Namensgeschichte erzählt, dass das Wort Zigarre seinen Ursprung in dem spanischen Wort cigale (cigaral) hat, welches auf die Form eines Insekts anspielt. Das „New Englisch Dictionary“ von 1735 nennt eine Zigarre eine „Seegar“, daraus wurde später das moderne Wort Cigar oder Cigarre. Erst seit der Rechtschreibreform von 1902 schreibt man in Deutschland Zigarre.

Der Siegeszug des Tabaks

Bevor Christoph Columbus die Küsten „Indiens“ erreichte, war die Tabakpflanze in Europa unbekannt. Zwar haben schon Griechen, Römer oder Germanen Kräuter geschnupft oder geraucht und auch dort war der Rauch häufig Bestandzeit religiöser Rituale, den wohlriechenden Tabak kannten allerdings nur die indianischen Kulturen Südamerikas. Die wohl ersten Erzeugnisse und auch die ersten Pflanzen brachten Columbus und seine Seefahrer aus der neuen Welt zurück. Es gibt einen Logbuch-Eintrag von Christoph Columbus, datiert auf den 28.10.1492, in welchem er davon berichtet, dass die Ureinwohner San Salvadors die gerollten Blätter einer einheimischen Pflanze anzünden und inhalieren. Rodigo de Xeres, ein Leutnant der Expedition, war der Geschichte nach fasziniert vom Rauch des Tabaks und hat anschließend auf jedem Tag der weiteren Reise den Vorläufer der Zigarre geraucht. Diese bestanden damals häufig aus einem Mais-, Palm- oder ähnlichem Pflanzenblatt, in welches kleingeschnittener und getrockneter Tabak eingerollt wurde. Seine Leidenschaft wurde de Xeres in Europa allerdings zum Verhängnis, er bekam schnell zu spüren, dass das Rauchen wie bei den Indianern noch verpönt war: Er verbrachte zehn Jahre in den Kerkern der Inquisition, weil Tabak-Rauchen als heidnisches Ritual galt. Trotzdem war der Siegeszug des Tabaks nicht aufzuhalten. Die Pflanze mit dem biologischen Namen Nicotiana Tabakum hielt ab dem 15. Jahrhundert Einzug in Europa. Als der Tabak durch den spanischen Mönch Peter Romanus Pane, einem Gefährten des Columbus, 1496 nach Spanien kam, verbreitete sich die Pflanze zunächst als Zier- und Heilpflanze in Spanien und Portugal. Pane berichtete ebenfalls darüber, dass die Ureinwohner zusammengerollte Blätter einer Pflanze in den Mund nähmen, anzündeten und zum Schutze gegen die Moskitos „Tabacco“, also Rauch erzeugten. Das Wort „Tabak“ soll von dem antillischen Wort „Tabacco“ für ein zum Rauchen verwendete Rohr abgeleitet worden und auf die getrockneten Tabakblätter übertragen worden sein.

Tabak in Europa

Der Gesandte Jean Nicot brachte um 1560 die Tabakpflanze aus der Hafenstadt Lissabon an den französischen Hof, wo die Tabakpflanze als medizinisches Allheilmittel für vielerlei Beschwerden und Krankheiten schnell an Bekanntheit gewann.
Um 1600 galt Tabak als eines der bestwirksamsten Heilmittel und wurde neben dem Rauchen auch in zahlreichen Salben, Lösungen und Tinkturen etc. als Arzneimittel verwendet. Geschätzt wurden auch die beobachteten Wirkungen auf Geist und Psyche, wie Zunahme der Konzentration, Aktivierung der Lebenskräfte und Erfrischung der Sinne.

Nachdem Europa auf den guten Geschmack der Zigarre gekommen war, eroberte sie rund zweihundert Jahre später auch den nordamerikanischen Kontinent. Britische Kolonialherren sorgten dafür, dass die Bevölkerung mit importieren Zigarren versorgt wurde und es entstanden auf dem Gebiet der heutigen USA weitläufige Tabakplantagen. Ab dem 19ten Jahrhundert konnte kaum ein Europäer dem Geruch einer glimmenden Zigarre widerstehen. In dieser Periode verzeichnete der Genuss von Zigarren ein enormes Wachstum – es war die Blüte der Zigarre in Europa. Die Produktion von Zigarren entwickelte sich im Zeitalter der Industrialisierung zu einem bedeutenden Wirtschaftsbereich. Erst durch die wachsende Beliebtheit der Zigaretten ging die Nachfrage nach Zigarren zurück. Die Zigarre war einige Jahre ihren wahren Liebhabern und Aficionados vorbehalten. Seit rund zwanzig Jahren zünden sich aber weltweit wieder vermehrt Genießer die von Hand gerollten Tabakblätter an. Der besondere Rauchgenuss ist ein kleiner Luxus, der im privaten oder in gediegenen Clubs zelebriert wird. Das richtige Anzünden und Rauchen einer Zigarre ist ein Kunstfertigkeit, die richtige Lagerung im passenden Humidor eine Wissenschaft für sich.

Geschichte und Mythos kubanischer Zigarren

Kuba ist die Wiege der Zigarren und auch heute noch ist eine kubanische Zigarre lebender Mythos in der Welt der Sammler und Liebhaber. Die von Hand gerollten Kunstwerke werden von vielen Aficionados als die Besten der Welt bezeichnet. Auf der karibischen Insel sind sie auch heute noch identitätsstiftend und ein wichtiger Bestandteil des Lebensgefühls und der Kultur. Die wechselhafte Geschichte des Landes ist eng mit der Geschichte der kubanischen Zigarre verbunden. Es spricht für die Qualität und auch für die Besonderheit einer echten „Habano“, dass die all die historischen und politischen Wirrungen überstanden hat und nach wie vor einen wichtigen Platz unter den bemerkenswertesten Zigarren der Welt einnimmt.

Christoph Kolumbus und die Konquistadoren berichteten von Ureinwohnern, die gerollte Tabakwickel rauchten. Viele Seeleute waren fasziniert und machten sich die Bräuche zu Eigen. Die Öffnung und Etablierung der Seewege ebnete den Weg für den Siegeszug der kubanischen Zigarren in die ganze Welt.

Tabakplantagen

Die ersten Tabakplantagen entstanden bereits um 1620 in den heutigen USA, doch in den Kolonien wurde Tabak nur in Pfeifen geraucht. Ab ca. 1715 wurden Zigarren aus kubanischem Tabak in Spanien hergestellt, die erste Zigarrenmanufaktur Havannas, die „Casa de Beneficiencia“, öffnete ihre Werkstätten im Jahre 1799, um 1810 wurde die erste Zigarrenmarke Kubas erfunden. Als das spanische Monopol auf den Tabak im Jahre 1817 fiel, folgte in Kuba ein riesiger Zigarren Boom: im Jahre 1840 gab es schätzungsweise 300 Manufakturen, später sogar über 500.

(Noch ein bemerkenswertes Jahr: 1883 wurde die Gerber GmbH durch Carl Gerber in Duisburg gegründet – und vielleicht auch der erste Humidor in den Duisburger Werkstätten gebaut).

Auch in Europa stieg die Nachfrage nach Zigarren von höherer Qualität und die Habanos dominierten bald den Markt. Der Genuss von Zigarren wurde in England und Frankreich zu einer beliebten Sitte, dass es bald vielerorts Raucherlounges und Clubs mit Rauchzimmer gab. Die sogenannte Hausjacke, die die Kleidung vor dem Rauch schützen sollte, heißt heute immer noch Smoking, sinnhaft übersetzt als „Rauchanzug“.

Auf dem Höhepunkt der kubanischen Zigarrenproduktion existierten ca. 1200 Manufakturen die im Jahr 1855 mehr als 356 Millionen Zigarren exportierten. Nach Erhöhung der Zollgebühren durch die USA und anderen Maßnahmen stürzte die Branche auf Kuba in eine Krise und Anfang des 20. Jahrhunderts gab es noch etwa 120 Zigarrenfabriken auf der Insel. Britische und amerikanische Investoren kauften mehr als die Hälfte der kubanischen Markennahmen auf, die Weltwirtschaftskrise führte zu einer weiteren Reduktion der Hersteller und nur wenige Manufakturen blieben selbstständig.

Romeo y Julieta

1903 kaufte der exzentrische Milliardär „Pepin“ Fernandez Rodriguez die 1850 gegründete Marke „Romeo y Julieta“ auf. Dank einer Werbekampagne, die es bis dato in dieser Intensität noch nicht gegeben hatte, eroberte die Marke binnen kurzer Zeit den internationalen Markt. „Pepin“ bot seine Zigarren vorzugsweise auf den Pferderennbahnen der Welt an, auf denen seine Stute „Julieta“ in Aktion trat. Noch heute ist die „Romeo y Julieta“ eine der bekanntesten Havanna-Marken weltweit.

In den Jahren vor der Weltwirtschaftskrise wurden die ersten Bauchbinden für Zigarren eingeführt und die Unterscheidung nach Sorten und Formaten wurde standardisiert. Auch die weltbekannte Tradition des Vorlesens während des Zigarrenrollens hat in diesem Zeitraum seinen Anfang gefunden. Sie entstand durch eine Kampagne der Wochenzeitschrift für die Tabakindustrie „La Aurora“, die die Vorteile des öffentlichen Lesens herausstellte. Die Zigarrenroller, auch Torcedores genannt, werden bei ihrer Arbeit durch vorgelesene Romane oder Informationen rund um das Tagesgeschehen unterhalten. So geht die Legende, dass die Marken „Romeo y Julieta“ und „Montecristo“ jeweils nach ihren berühmten literarischen Vorlagen benannt worden sein. Shakespeares Liebesgeschichte und der „Graf von Monte Christo“ von Alexandre Dumas gehörten zu den Lieblingsgeschichten der Arbeiter und inspirierten die Zigarrenproduzenten bei der Namenssuche. Die Arbeiter in den Zigarrenfabriken werden aufgrund ihrer „Belesenheit“ auch salopp manchmal als „Intellektuelle des Proletariats“ bezeichnet. Bis heute ist „lectora de tabaquería“ ein anerkannter Beruf auf Kuba und wurde 2012 als nationales Kulturerbe eingestuft. Die mehr als 100 Vorleser sind für die Zigarrenroller nicht nur wichtiger Bestandteil ihres täglichen Schaffens und tragen damit zum Gelingen einer guten Zigarre bei.

Mit Beginn der dreißiger Jahre wurde eine der turbulentesten Perioden in der Geschichte Kubas eingeläutet. Von der Diktatur zum Staatsstreich, über freie Wahlen zurück zur Diktatur. Es ist die Zeit des Fulgencio Batista y Zaldívar. Zwischen den zwei Weltkriegen steigt Havanna zur Metropole des Vergnügens und des Glücksspiels auf. Hier trafen sich die Berühmtheiten der Zeit und frönten der folie havanaise.

Montecristo

Aus dieser Zeit stammt auch eine der berühmtesten Havanna-Marken: die „Montecristo“. Ein reicher Spanier, Alonso Menéndez, dessen Neffe Benjamin Ménendez und ein renommierter Zigarren-meister, Pepe García, gründeten in den zwanziger Jahren eine Zigarrenfabrik in Havanna. Sie kauften zunächst die bekannte Marke „Particulares“ auf und wagten sich schließlich 1935 an eine neue Marke, die für den Export bestimmt war: „Montecristo“.

Im Jahre 1940 produzierten vierzig Zigarrenfabriken in Havanna etwas über dreihundert Marken, die für den Export bestimmt waren.

Schließlich brach die kubanische Revolution an und die Havanna wurde der ständige Begleiter der bärtigen Revolutionäre, an ihrer Spitze Fidel Castro und Ernesto „Che“ Guevara, beide glühende Verehrer der kubanischen Zigarre. Das Tabakjuwel trat erneut in den Dienst der Politik: in den Zigarren, die der Gefangene Fidel Castro während der Revolutionskämpfe von außen erhielt, waren Botschaften versteckt.

Lancero de Cohiba

Als die Revolution siegte und Fidel Castro mit den Enteignungen und Verstaatlichungen begann, entschloss sich der amerikanische Präsident John F. Kennedy gegen Kuba ein Embargo zu verhängen. Zuvor hatte er aber seine Lagerbestände an Havannas noch einmal kräftig aufgefüllt.

Castro hatte die Idee, alle kubanischen Marken zu einer einzigen zu verschmelzen. Ein Vorhaben, das nie realisiert wurde. Zwar verschwanden viele Marken bald vom Markt, es wurde aber auch eine neue Marke geboren. Eduardo Rivero, von Beruf Zigarrendreher, drehte in seiner Freizeit ungewöhnlich kleinformatige Zigarren mit einem äußerst feinen Aroma. Castro selber machte Bekanntschaft mit diesen einzigartigen Zigarren und beauftragte den Zigarrendreher mit der Gründung einer Fabrik. Die „Lancero de Cohiba“, so der Name der neuen Zigarre, wurde zur Zigarre Fidel Castros. Erst 1983 kam sie offiziell in den Handel.

Das amerikanische Embargo zwang Kuba, neue Märkte zu erschließen. So kam es zu der Vernunftehe Davidoff-Kuba. Die kubanischen Cohibas wurden nun unter dem Namen Davidoff in aller Welt vertrieben. Als die staatliche Gesellschaft „Cubatabaco“ sich entschloß die „Cohiba“ selber in den Handel zu bringen, wurde die Handelsbeziehung 1983 beendet.

Die kubanische Zigarren-Industrie hat wilde Zeiten überlegt. Trotz aller Widrigkeiten hat sie sich stets weiterentwickelt und neue Zigarren und Marken wurden geboren. Bis heute wird der Mythos weiter zelebriert und gefestigt. Jedes Jahr kommen Sonderserien in begrenzter Menge auf den Markt, die sogenannten „Limitadas“, die schnell vergriffen sind. Der Mythos, dass die kubanischen Zigarren mit die besten der Welt sind, lebt auch davon, dass die Zigarre Kriege und Revolutionen überlebt hat und in der Menge limitiert ist – die besten Dinge der Welt gibt es nicht am Fließband – sie sind das Produkt von großer Handwerkskunst und Jahrhunderte alter Tradition.

 

Die Herstellung einer Zigarre

Die Erschaffung einer edlen Zigarre ist nach wie vor echte Handwerkskunst, ähnlich dem Bau eines Humidors eine Mischung aus traditionellen Arbeitsschritten verbunden mit aktuellem Wissen über Material und Technik. Der kostbare Rohstoff aus dem Zigarren von Hand gerollt werden, sind die getrockneten Blätter der Tabakpflanze.

Tabak, oder botanisch Nicotiana tabacum, zählt wie die Kartoffel und die Tomate zur Familie der Nachtschattengewächse. Tabakpflanzen sind einjährige Kräuter, die eine Höhe von 2m erreichen können. Sie ist eine Pflanze der Subtropen mit entsprechender Wärmebedürftigkeit und einer Abneigung gegen Kälte und Nachtfröste. Trotzdem wird die ansonsten anpassungsfähige Pflanze in vielen verschiedenen Ländern rund um den Erdball angepflanzt. Zu den wichtigsten Anbaugebieten des Tabaks zählen Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie die Volksrepublik China. Die Kultivierung und die Anbaumethoden des Tabaks für die Zigarre sind in den meisten Anbaugebieten ähnlich.

Für kubanische Zigarren wird ausschließlich eine bestimmte Sorte des Tabaks genutzt, der sogenannte Tabacco negro cubano. Diese Bezeichnung umfasst wiederum unterschiedliche Sorten, Weiterentwicklungen der ursprünglich auf der Insel vorkommenden Pflanzen. In kubanischen Versuchslaboren wurde unter streng geheimen Bedingungen an der Entwicklung und Verbesserung der Tabakpflanzen gearbeitet. Vor allem resistenter gegen Krankheiten, Pilze und Schädlinge sollten diese werden, da ein solcher Befall in der Vergangenheit schon ganze Ernten gefährdet hat. Erhalten geblieben ist das einzigartige, klassische und unverwechselbare Geschmacksbild des kubanischen Schwarztabaks.

Der perfekte Mantel für eine Zigarre

Die Tabakblätter, welche später als Deckblätter einer geschmackvollen Zigarre genutzt werden, werden schon während des Anbaus ganz außergewöhnlich gehegt und gepflegt. Zum Beginn des Wachstums der Tabakpflanzen werden die Felder mit Gewebebahnen abgedeckt, um die zarten Pflanzen vor der direkten Sonneneinstrahlung und Schäden durch das Wetter zu schützen. Wie hierzulande der Hopfen, werden die Pflanzen einzeln an Drähten befestigt. Mit der richtigen Bewässerung entwickeln sich gleichmäßige und dünne Tabakblätter, ideal als Deckblätter für den einzigartigen Genuss. Die unteren Blätter der Pflanze ergeben dabei eher helle Blätter, je näher am Sonnenlicht das Blatt der Pflanze gedeiht, umso dunkler nachher das Ergebnis und das Deckblatt. Diese mühsame Anbaumethode wird als Tabaco tapado bezeichnet und garantiert die idealen Bedingungen für die besten Deckblätter.

Das geschmackvolle Innere

Für das gut geschützte Innenleben einer Zigarre werden die Tabakpflanzen nach der Tabaco de Sol Methode direkt unter dem wärmenden Sonnenlicht angebaut. Die Intensität der Sonne lässt die Tabakblätter reifen und ist für die Würze und geschmackliche Vielfalt der Zigarrenschätze verantwortlich. Auch hier gilt, dass eine unterschiedliche Wuchsposition an der Tabakpflanze ein einzigartiges Aroma hervorbringt. Jedes Blatt wird nach seinen Eigenschaften benannt und einsortiert, ähnlich des Cuvées beim Wein erzeugt die richtige Mischung der außergewöhnlichen Aromen das perfekte Ergebnis.

Auf den Geschmack des Zigarrentabaks haben neben der Sonne auch die Qualität und die Bearbeitung der Erde großen Einfluss. Der Tabak wird auf gleichmäßig gelockertem Boden aufgezogen und während des Wachstums mehrmals umgesetzt. Die sogenannten Vegueros pflegen die Pflanzen von Hand bis zur perfekten Erntereife. Jedes Blatt wird nach Reifegrad einzeln geerntet. Die komplette Pflanze wird nicht in einem Pflückvorgang abgeerntet, sondern nach und nach von ihren kostbaren Blättern befreit. Die geernteten Blätter werden an der Luft in speziellen Trockenschuppen, aufgehängt an langen Holzstangen, getrocknet. Schon während der Trocknungsphase benötigt der kostbare Zigarrenrohstoff eine gleichmäßige Feuchtigkeit wie später bei der Lagerung im Zigarrenschrank. Die Blätter werden während dieses Prozesses immer wieder geprüft und je nach Trocknungsverlauf umgehängt, um möglichst perfekte Bedingungen herzustellen und die Grundlage für einen einzigartigen Genuss zu schaffen. Nach der Trocknung werden die Blätter sortiert und für die Fermentation vorbereitet.

Bei der Fermentation in speziellen Räumlichkeiten, werden chemische und biologische Prozesse genutzt, um unerwünschte Stoffe zu entfernen und die Aromabildung zu fördern. Die Tabakstapel, die sogenannten Burros, müssen ständig kontrolliert werden, da ihre Temperatur bestimmte Richtwerte nicht über- oder unterschreiten darf. Die einzelnen Blattsorten haben einen unterschiedlichen Zeitbedarf für ihre Reifung. Je nach Tabakblatt gibt es zwei oder sogar drei Phasen der Fermentation. Nach der ersten Phase werden die Tabakblätter zur Kontrolle der Verfärbung gleichmäßig mit Wasser besprüht. Vor der zweiten Fermentation werden den Blättern für Umblatt und Einlage edler Zigarren zur Entfaltung des besten Geschmacks die Hautrippen entfernt. Im Anschluss an die zweite Fermentation werden die Tabakblätter wiederum von Hand gelüftet, bevor sie schlussendlich verpackt werden und für eine individuelle Lagerungszeit in die Lagerhäuser gebracht werden. Und wieder gilt es wie auch beim edlen Wein oder Whiskey, je länger die Lagerungszeit, desto besser und einzigartiger das Ergebnis.

Zigarren rollen ist eine Kunst

Das wichtigste Instrument bei der Herstellung einer Zigarre sind jahrelang geübte Hände. Ein Aficionado weiß, dass der entspannte Genuss einer edlen Zigarre untrennbar mit echter Handarbeit verbunden ist. Vom Anbau des Tabaks, über das Rollen der Zigarre bis zum handgefertigten Humidor – die Liebe zur Zigarre ist auch die Liebe zu traditionellen Werten und Unersetzbarkeit von Qualität und Individualität.

Auf Kuba, der Wiege der Zigarre, werden diese nach wie vor vollständig von Hand gefertigt, keine Maschine kann einen echten Torcedor oder echte Torcedora ersetzen. Bei der Herstellung einer Zigarre hat sich wenig geändert, außer, dass es heute überwiegend Frauen sind, die der Kunst des Zigarrenrollens nachgehen. Nur die Besten unter Ihnen dürften die besonders großformatigen und anspruchsvollen kubanischen Habanos rollen. Auch die Tradition des Vorlesens ist nach wie vor lebendig und verleiht einer kubanischen Zigarrenmanufaktur eine mystische Atmosphäre.

Entgegen der langläufigen Meinung werden Zigarren aber nicht auf den Schenkeln der Frauen gerollt, sondern auf speziellen Holzbrettern. (Lediglich das Entfernen der Blätterrippen wird manchmal auf den Oberschenkeln praktiziert – vielleicht ist so der Mythos entstanden). Des Weiteren werden besondere Klingen und eine sogenannte Guillotine zur Herstellung einer Zigarre benutzt.

Als erstes werden die Blätter für das Umblatt drapiert, anschließend die Blätter für die Einlage zusammengestellt. Dabei wird darauf geachtet, dass der Rauch hindurchziehen kann und das Blatt mit dem kräftigsten Geschmack und langsamer Brennbarkeit in die Mitte der Blätter gelegt wird. Durch das Umrollen der Einlage mit den handverlesenen Umblättern entsteht die sogenannte Bonche (auch als Wickel oder Puppe bezeichnet). Schon beim Rollen muss die Torcedora besonders gleichmäßig arbeiten, um das Durchmesser des Zigarrenformats genau zu erreichen. Mit der Guilliotine wird das Ende gekappt und der Rohling wird in einem Pressstock in Form gebracht. Das kostbare Deckblatt wird sichelförmig zugeschnitten und die Puppe wird im schwierigsten Teil des Herstellungsprozesses in das Deckblatt gewickelt. Dabei wird genau darauf geachtet, wie das Deckblatt zu liegen hat, welche Seite nach oben kommt und wieviel das Blatt gedehnt werden muss, damit die Zigarre die perfekte gewünschte Form erhält. Als letztes wird der Zigarre die Kappe aufgesetzt und sie wird auf das richtige Maß zugeschnitten.

Fertige Zigarren werden gebündelt und mit den Herstellungsdaten versehen. Sie werden auf einer intensiven Qualitätskontrolle unterzogen und durch Stichproben wird auch das Innere einzelner Zigarren genau überprüft. Natürlich werden die Zigarren auch von erfahrenen Testern angezündet und beurteilt, nur wirklich einwandfreie Spitzenprodukte werden letztendlich freigegeben.

Vor der Verpackung der Zigarren in Kisten, werden Sie nach Marken und Formaten sortiert und in den sogenannten Escaparate (Schauraum oder Schaufenster) gestellt. Man lässt sie dort in mit Zedernholz (Cedrela) ausgekleideten Fächern ruhen, bis sich ihr Feuchtigkeitshaushalt ausgeglichen hat. Je länger sie hier bleiben, umso besser. Die relative Feuchtigkeit liegt genau wie bei der späteren Lagerung in einem handgemachten Gerber Humidor zwischen 65 und 70 Prozent. Dieser Ort wird häufig auch Schatzkammer genannt, weil es der Ort ist, in dem der Reichtum der Fabrik aufbewahrt wird.

Die Zigarre braucht den Humidor

Die gerollten Tabakblätter aus denen eine Zigarre besteht, trocknen naturgemäß mit der Zeit aus. Sie nehmen maximal die Luftfeuchtigkeit der Umgebung an. Wenn ein Aficionado eine Zigarre abbrennt, die im normalen Raumklima gelagert wurde, beschreibt er diese in der Regel als zu trocken. Das Brandverhalten ist häufig mangelhaft und das Geschmacksvergnügen eingeschränkt.

Daher hat man schon früh angefangen, die kostbaren Zigarren an Orten mit höherer Luftfeuchtigkeit zu lagern. Häufig wurden dafür Weinkeller oder andere unterirdische Räume genutzt, die von Natur aus eine höhere relative Luftfeuchtigkeit aufweisen. Letztlich geht es immer darum, das tropische Klima aus dem der Tabak stammt, zu imitieren. Die höhere Luftfeuchtigkeit ist ein Merkmal aller Tabakanbaugebiete. Aber auch die Durchschnittstemperatur ist natürlich höher als in den mitteleuropäischen Breiten.

Die ersten Zigarrenkisten, die bei uns in der Tischlerei schon vor Jahrzehnten gefertigt wurden, dienten vor allem der Dekoration und dem sicheren Transport. Besonders kostbare Zigarren wurden noch einzeln in Schutzhüllen verpackt, aber die beste Lagerumgebung im Sinne der korrekten Luftfeuchtigkeit war jedem Sammler selbst überlassen. Viele Zigarrenliebhaber waren daran interessiert, die Zigarren auch über einen längeren Zeitraum mit vollem Genuss rauchen zu können. Eine Verbesserung der Lagermöglichkeit war daher ein Ziel vieler Sammler. Dies ließ sich am einfachsten über eine Weiterentwicklung der klassischen Zigarrenkiste zu einem Behältnis mit veränderter Luftfeuchtigkeit realisieren.

Die Idee des Humidors war geboren.

Die Idee war grundsätzlich simpel: die Zigarrenkisten sollten im inneren eine höhere Luftfeuchtigkeit aufweisen als der sie umgebende Raum. Dazu waren zwei Dinge nötig: zum einen ein Material/Behältnis welches Feuchtigkeit speichern und abgeben kann und ggf. ein Messinstrument, um zumindest eine Idee der vorherrschenden Werte zu erhalten.

Die ersten Hygrometer wurden bereits  Ende des 18ten Jahrhunderts entwickelt. Die sogenannten Haarhygrometer waren die  ersten reproduzierbaren, physikalischen Messinstrumente zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Sie machten sich die Eigenschaft von Menschenhaar zu nutzen, welches sich bei Feuchtigkeit ausdehnt. Da blonde Frauenhaare besonders fein sind, wurden genau diese in den ersten Hygrometern verwendet.

Die ersten Befeuchter bestanden aus (Natur) Schwämmen, die einfach eingehaust, manuell befeuchtet wurden.

Auch heute noch kommen in manchen Humidoren schwammbasierte Befeuchter zum Einsatz. Diese sind günstig in der Anschaffung und können ohne technischen Aufwand oder weitere Anforderungen im Humidor untergebracht werden. Die Nachteile liegen vor allem in der unkontrollierbaren Abgabe der Feuchtigkeit an die Umgebungsluft. Dazu kommt häufig eine erhöhte Ansammlung von Bakterien und Keimen. Auch wenn inzwischen im Regelfall destilliertes Wasser zur Befeuchtung verwendet wird, wird die Keimbelastung dadurch zwar reduziert, aber der Schwamm bietet weiterhin einen guten Nährboden für Sporen und Keime.

Es ist nicht überliefert, wer oder wo als erstes das Holz der Spanischen Zeder (Cedrela Odorata) für den Humidorbau verwendet hat. Da dieses Holz aus den Tropen stammt, ist es nur wahrscheinlich, dass es zusammen mit dem Tabak den Siegeszug um die Welt angetreten hat. Was es Besonders mit der Spanischen Zeder auf sich hat, beschreiben wir in einem gesonderten Kapitel: „Das echte Humidorholz“.

Ergänzend zu den ersten Befeuchtern hat das Holz der Spanischen Zeder die Regulierung der Feuchtigkeit in den Humidoren günstig beeinflusst. Das rohe, unverarbeitete Holz funktioniert im Humidor wie eine Art Feuchtigkeitspuffer. Es kann die feuchte Luft gut aufnehmen und ist dabei gleichzeitig langlebig. Es zeigt eine gute Resistenz gegen Keime und ist auch für den Tabakkäfer nicht sehr schmackhaft.