Spanische Zeder
Das originale Humidorholz
Die Westindische Zedrele (Cedrela odorata L.) wird gemeinhin auch Spanische Zeder genannt. Dies ist jedoch botanisch nicht ganz richtig. Handelt es sich doch bei der Cedrela nicht um einen Nadel-, sondern um einen Laubbaum. Der Name wurde von seinem verkürzten spanischen Pendant »Cedro« abgeleitet. Zur Zeit der Entdecker waren auch Wissenschaftler sehr daran interessiert, sich an den Expeditionen zu beteiligen. Viele neu entdeckte Arten wurden nach Ihren Entdeckern benannt, andere nach der üblichen Nomenklatur, bestehend aus griechischen und lateinischen Begriffen. 1759 erwähnt Carl von Linné die Cedrela zum ersten Mal in einem geschriebenen Werk.
Ungeachtet ihres Laubdaches ist die Cedrela wohl nach ihrer kräftigen Borke benannt worden, die an eine Zeder erinnert. Die Cedrela gehört zu den Meliaceaen, also zu den Mahagonigewächsen. Die Farbe des Holzes ist sehr variabel und reicht von hellem Orange bis ins Rotbraun. Der Baum wird 10-30 Meter hoch und es wurden bereits Bäume mit einem Durchmesser von 3 Metern verzeichnet. Allerdings werden heute die meisten Spanischen Zedern auf Plantagen angepflanzt, auf denen sie in der Regel nie solche Ausmaße erreichen. Das Holz ist offenporig, spröde und faserig, jedoch leicht spaltbar und wie die meisten Mahagonihölzer sehr gut zu bearbeiten.
Es besitzt einen unverwechselbaren Geruch, welcher an herkömmliches Zedernholz erinnert, jedoch lange nicht so intensiv und harzig ist. Das Holz ist pilzresistent und lässt durch seine Struktur kaum Wasser eindringen, was es sehr witterungsbeständig macht. Vorwiegend wird die Cedrela in Puerto Rico angebaut, jedoch auch in Mexiko, Westindien und ganz Südamerika. Verwendung findet das Holz heute in vielen verschiedenen Bereichen. In den Anbauländern wird es auf Grund seiner hervorragenden Eigenschaften, die es vor Verwitterung schützen, als Bauholz verwendet.
Jedoch auch als Spielzeug und an verschiedensten Instrumenten findet man Cedrelaholz. An das begehrte Holz der Cedrela zu kommen, ist heute nicht mehr leicht. Cedrelaholz war früher der Hauptbestandteil jedes Kanu- bzw. Ruderbootes im Leistungssport. Der hohe Auftrieb, gepaart mit der guten Festigkeit, welche alle Mahagonihölzer vereint, war ideal für den Bootsbau. Damals war der Markt in Europa überschwemmt von massiver Cedrela. Moderne Materialien wie Carbon haben jedoch das Holz aus dem Leistungssport verdrängt, da sie bei leichterem Gewicht noch fester sind als das Holz.
Die Lieferung großer Mengen von massivem Holz dauert heute bis zu sechs Wochen, da sowohl die politische Lage als auch die Exportsituation in einigen Herkunftsländern nicht immer gesichert ist.
Holz und Gerber
Die Erfahrungen, die wir in unserer über 130-jährigen Firmentradition durch den ständigen Umgang mit Holz und dessen Bearbeitung sammeln konnten, lassen wir nun beim Bau unserer Humidore mit einfließen. Bei einem Humidor von Gerber kommt die Zigarre mit keinem anderen Holz als mit Spanischem Zedernholz in Berührung.
Cedrela und der Humidor
Von jeher wird das Holz der Cedrela zum Humidorbau verwendet. Das Aromaspektrum des Holzes der Spanischen Zeder ist sehr nah an dem des Tabaks. Es gibt kein Holz, welches geeigneter wäre um Zigarren darin zu lagern.
Leider ist es so, dass viele Humidorbauer vor dem Preis des Holzes der echten Cedrela zurückschrecken oder gar meinen, dass sich innerhalb eines Humidors auch andere Holzarten verwenden lassen. So wird der Markt mit Humidoren minderer Qualität überschwemmt. Die Verwendung jeden anderen Holzes kann der Zigarre schaden. Bei der echten Zedernholzauskleidung, mit der die Hersteller von Discounter-Humidoren werben, handelt es sich meist nicht um das Holz der Spanischen Zeder, sondern um die gewöhnliche Zeder. Die Wahl dieses Holzes kann eine ganze Zigarrensammlung zerstören. Der Geruch der gewöhnlichen Zeder ist viel zu harzig und zu überdeckend für das fein differenzierte Aroma einer Zigarre. Innerhalb weniger Tage riechen und schmecken alle Zigarren in diesem Humidor nach Harz.
Die Verwendung anderer Hölzer, wie einige der Spanischen Zeder verwandte Mahagoniarten, hat keine so schnelle, jedoch eine ebenso schädliche Wirkung. Während das Cedrelaholz die Reifung der Zigarre mit seinem Aroma unterstützt, verliert die Zigarre in Humidoren aus anderem Holz ständig an Aroma. Die Zigarre trocknet nicht aus, wird jedoch auf Grund des fehlenden Aromas genauso ungenießbar.
Nicht nur das Aroma, auch andere natürliche Eigenschaften des Holzes machen die Spanische Zeder zu einem perfekten Baum für den Humidorbau. Die besonderen Inhaltsstoffe und Aromen des Holzes schützen die Zigarren vor Tabakwürmern und Pilzbefall, welcher ansonsten leicht aus dem Holz auf die Zigarren übergehen würde. Die Spanische Zeder ist schwer zu tränken, hält jedoch die Feuchtigkeit lange und hat dadurch eine regulierende Wirkung.